Kindesmißbrauch wird TopThema der Grünen

Rapperswil, 18. September 2013: Kindesmißbrauch ist das TopThema der Berichterstattung über die Grünen. Trittin gerät selbst in den Sog der Pädophilie-Vergangenheit seiner Partei – beide werden extrem schlecht bewertet. Die SPD kommt auf bessere Werte, fasst aber nicht Fuß. Wenig vor der Wahl scheint nur fraglich, mit wem Merkel weiterregiert.

 Der unpolitischste Bundestagswahlkampf der BRD geht zu Ende. Die Meinungsführer-Medien gaben politischen Themen der Parteien keinen Raum in ihrer Berichterstattung, der eine Debatte in der Sache ermöglicht hätte. Die Parteien vermochten nicht, ihre Programm-Aussagen auf die Agenda der Meinungsführer-Medien zu bringen.

Nichtwählen wird in den letzten Wochen in Meinungsführer-Medien scharf kritisiert. „Wo die Agenda allein von schnell wechselnden Sensationen, Skandalen und Skandälchen geprägt wird, nimmt sich solche Empörung von Medien über die Nichtwahl seltsam weltfremd aus“, sagt Roland Schatz, Gründer und CEO von Media Tenor International: „Wenn die Medien alle Parteien und Politiker kontinuierlich negativ bewerten, kann die seit Jahrzehnten kontinuierliche Zunahme der Nichtwähler-Quote niemanden überraschen.“

Sein Sieg in Bayern setzt Seehofer an die Spitze des Bewertungs-Rankings der zehn meistgenannten Politiker. Merkel bleibt auf Platz zwei. Ihr folgen Brüderle und Westerwelle. Hatten sich die TV-Bewertungen der Union in den letzten Wochen merklich verschlechtert, drehen sie mit dem CSU-Sieg sprunghaft ins Positive. Für die Researcher von Media Tenor bleibt die Frage offen, ob der Absturz der FDP in Bayern sich bei der Bundestagswahl fortsetzt oder sie auch gegen die Union mit ihrer Zweitstimmen-Kampagne erfolgreich sein kann.

Media Tenor hat für diese Studie alle 1.883 Berichte über deutsche Parteien zwischen dem 1. und 18. 9. und alle 1.887 über Politiker vom 22. 8. bis 18. 9. 2013 in 23 in deutschen Meinungsführer-Medien sowie alle 7.583 TV-Berichte über Union und SPD zwischen dem 12.11.2012 und dem 18.9.2013 ausgewertet. Die durchschnittliche Interkodierer-Reliabilität betrug im I. Quartal 2013 88,08%.