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Van der Bellens Vorsprung beim ORF schmilzt und schafft Spannung

Das Medienimage Alexander Van der Bellens und Norbert Hofers in ORF - Langfristanalyse des internationalen Medienbildes Österreichs 2012-2016

Wien, 1. Dezember 2016. Vor dem entscheidenden Wahlgang um die Präsidentschaft in Österreich kann Norbert Hofer, der Kandidat der FPÖ, in den Medien zu seinem Kontrahenten Alexander Van der Bellen aufschließen. Van der Bellen wird zwar in den Hauptabendnachrichten der ORF seit März durchweg besser bewertet als Hofer, aber im November verschlechterte sich sein Medienbild deutlich. Dies zeigt eine aktuelle Analyse des Forschungsinstituts Media Tenor International.

In den Umfragen liegen die beiden Kandidaten fast gleichauf – mit einem leichten Vorsprung für Hofer. „Hofers Anhänger orientieren sich offenbar weniger am ORF als der Durchschnittsbürger“, erläutert Roland Schatz, CEO von Media Tenor. „FPÖ-Anhänger finden ihre Positionen in den tonangebenden Medien nicht wieder. Medienkritik an ihrem Kandidaten kann damit sogar zu einem stärkeren Eintreten für Hofer führen.“

Zu Beginn des Jahres holte Hofer, der in dem breiten Kandidatenumfeld mit einem großen Rückstand auf Van der Bellen in das Rennen um die Präsidentschaft gestartet war, schnell auf. Dies brachte ihm positive Berichterstattung und – in einem Feedback Loop – mehr Zustimmung in den Umfragen. Nach seinem knappen Scheitern im 2. Wahlgang, der nun wiederholt wird, erntete Hofer erstmals mehr Kritik als Zustimmung in den ORF-Nachrichten, denn nun meldeten sich die Gegner aus den Regierungsparteien stärker zu Wort. Van der Bellen dagegen stand zu keinem Zeitpunkt in der Kritik.

Wie die Erfahrungen des Brexit-Referendums und der amerikanischen Präsidentschaftswahl gezeigt haben, fallen Wahlprognosen schwer, wenn die Abstände gering sind und die Öffentlichkeit stark polarisiert ist. „Am Sonntag wird es darauf ankommen, wer seine Anhänger besser motivieren kann“, erklärt Schatz. Nach einem Jahr Wahlkampf ist das Rennen offener als je zuvor.

Die unendliche Geschichte der Präsidentschaftswahlen und der Sturz Werner Faymanns nach dem 1. Wahlgang haben bereits einen klaren Einfluss auf das Bild im Österreichs im Ausland gehabt. Die innenpolitische Krise und der Aufstieg der FPÖ haben die guten Nachrichten aus Kultur und Sport von der Agenda der internationalen TV-Nachrichten verdrängt. 2016 ist das Medienimage Österreichs nun seit Jahren erstmals wieder negativ.

Kontakt: Dr. Tobias Thomas – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! +43 1 94 54 74 0

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