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Neue Hoffnung und alte Kritik
Kirche in den Fernsehnachrichten 2001-2013
Rapperswil, 21. Dezember 2013 – Die prachtvollen Bilder aus dem Vatikan konnten die Spannungen in der Katholischen Kirche im Jahr 2013 nur kurzfristig überdecken.
Das zeigt eine aktuelle Langzeitstudie des Forschungsinstituts Media Tenor International. Einerseits zeichneten die Nachrichten von ARD, ZDF und RTL ein außerordentlich positives Bild des neuen Papstes, aber auf der anderen Seite setzte sich die Kritik an der Organisation fort.
„Dem neuen Papst könnte es in einigen Jahren ähnlich gehen wie Barack Obama. Nach einem begeisterten Empfang, wird Papst Franziskus es schwer haben, diesen Erwartungen gerecht zu werden“, erklärte Dr. Christian Kolmer von Media Tenor. Der überraschende Rücktritt von Papst Benedikt XVI., die Spekulationen über mögliche Nachfolger, das Konklave und die ersten Schritte des neuen Pontifex: All dies brachte der Katholischen Kirche viel Berichterstattung. Schlechte Nachrichten waren allerdings im Jahr 2010 noch attraktiver für die Fernsehjournalisten gewesen. Damals prägte Mißbrauchsskandale die Nachrichtenauswahl.
Die Fernsehnachrichten zeigen ein gespaltenes Bild der Katholischen Kirche: Engagierte Priester und Laien stehen „Hardlinern“ gegenüber, die – nach dem Urteil der Journalisten und vieler Unzufriedener – an überkommenen undemokratischen und frauenfeindlichen Positionen festhalten. Der Skandal um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst war ein Musterbeispiel für diese Linie. Er stand weniger wegen einer falschen eidesstattlichen Erklärung zu einem Erster-Klasse-Flug nach Indien sondern mehr wegen seinem Bauluxus am Medien-Pranger. Das kommunikative Mißmanagement des Skandals in Limburg zeigt aber auch, daß die Katholische Kirche in der Medienwelt des 21. Jahrhunderts noch nicht angekommen ist. „Für die Katholische Kirche bleiben die Medien ein Fremdkörper, wenn nicht gar eine Gefahr“, so Dr. Kolmer.
Nicht medientauglich ist auch die Evangelische Kirche. Alle Kritik an den Katholischen Brüdern färbt auch auf die Protestanten ab – ablesbar beispielsweise an der Zahl der Kirchenaustritte. Um so wichtiger wäre eine nachhaltige Fernseh-Präsenz der Evangelischen Kirche. „Davon kann aber seit dem Abgang von Margot Käßmann keine Rede mehr sein“, sagt Dr. Kolmer. „Die Kirche wird ihrem Auftrag nicht gerecht, wenn sie nicht auch vorrangig die Massenmedien nutzt, um ihre frohe Botschaft zu verkünden.“
Kontakt
Media Tenor International AG
Dr. Christan Kolmer
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