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Chancen für die gute Nachricht
Das Bild der Kirchen in den TV-Nachrichten, 2012-2014
Rapperswil, 16. April 2014 – Die Katholische Kirche dominiert das Medienbild des Christentums unangefochten. Das positive Image von Papst Franziskus bietet der Kirche eine große Chance, eher mit der Osterbotschaft als mit Skandalen, Protest oder Sparkurs wahrgenommen zu werden. Dies zeigt eine internationale Fernsehanalyse des Schweizer Forschungsinstituts Media Tenor für die Jahre 2012 bis 2014.
In den Hauptabendnachrichten in Europa, Amerika und Afrika schauten mehr als 90% aller Berichte über das Christentum der Katholischen Kirche – ein knappes Drittel galt Papst Franziskus. Dabei fielen die Wahl und der Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus nicht in den Untersuchungszeitraum.
„Vertreter der Katholischen Kirche sehen in den Medien eher einen Feind als einen Partner, aber der Blick auf die internationalen Fernsehnachrichten, zeigt, daß nur die Katholische Kirche überhaupt eine Chance hat, in der Nachrichtenflut wahrgenommen zu werden“, erläutert Dr. Christian Kolmer von Media Tenor. Der Anteil der Katholischen Kirche, ihrer Organisationen und Vertreter an allen Akteuren, über die berichtet wurde, lag bei 0,57%. Im Vergleich dazu erzielte Bundeskanzlerin Angela Merkel allein einen Anteil von 0,41%.
Die protestantischen Kirchen spielen dagegen in den Medien kaum eine Rolle. Auch in Großbritannien und den USA lag der Schwerpunkt der Berichterstattung klar auf der Katholischen Kirche. Während Papst Franziskus weltweit fast nur Lob geerntet hat, fiel die Beurteilung der Katholischen Kirche in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich aus. Vor allem das deutsche Fernsehen zeichnete wie in den Vorjahren ein kritisches Bild, denn ARD und ZDF berichteten sehr ausführlich über den Skandal um den ehemaligen Limburger Bischof Tebartz-van Elst. Aber nicht nur die Katholiken standen in der Kritik. Kindesmißbrauch, Unterschlagungen oder der Streit um die Bischofsweihe homosexueller Geistlicher in der anglikanischen Kirche: All dies brachte auch den Protestanten negative Berichterstattung.
„Die freundliche Aufnahme des neuen Papstes zeigt aber, daß von einer generellen Kirchenfeindschaft der Medien nicht die Rede sein kann“, so Dr. Kolmer. „Der Auftrag der Kirche verlangt nicht Abschottung sondern Hinwendung zu den Medien.“
Für diese Analyse wurden 24 Fernsehnachrichtensendungen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, der Schweiz, Südafrika und den USA vollständig ausgewertet. Dabei wurden 547.341 Berichte (mindestens 5 Sekunden) über Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von den Media-Tenor-Analysten untersucht. Die durchschnittliche Inter-Codierer-Reliabilität betrug im IV. Quartal 2014 86%.
Kontakt: Dr. Christian Kolmer - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!