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Europa vor dem nächsten Rückschlag
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Berichterstattung über die EU und die Europa-Wahl in deutschen Medien, 1/2013-5/2014
Rapperswil, 22. Mai 2014 – Die zunehmend kritische Medienberichterstattung über die EU nutzt den Europa-Gegnern. Die kontinuierliche Medienanalyse des Schweizer Forschungsinstituts Media Tenor und die Umfragen zur Europawahl deuten in dieselbe Richtung: Rückgehende Wahlbeteiligung und eine Stärkung rechts-orientierter EU-feindlicher Parteien werden das Europa-Parlament und die Europäische Union weiter schwächen.
„Die europäische Finanzkrise hat Gräben zwischen den EU-Mitgliedsländern aufgerissen und das – seit langem negative – Medienbild der EU weiter verschlechtert“, erklärt Dr. Christian Kolmer, Leiter Politik bei Media Tenor. In den vergangenen 17 Monaten wurden die europäischen Institutionen durchweg negativ dargestellt. Bis Mai lag der Anteil positiver Berichte immer unter 10%. Nur im Zuge des Wahlkampfes kamen zuletzt europäische Politiker mit ihren Argumenten pro EU häufiger zu Wort .
Der erhoffte Popularitätsschub durch die Nominierung von Spitzenkandidaten ist weitgehend ausgeblieben. „In den Medien erscheint die Konfrontation von Martin Schulz und Jean-Claude Juncker als müde Politik-Inszenierung und nicht als echte inhaltliche Alternative“, analysiert Dr. Kolmer.
Die Ukraine-Krise brachte einen weiteren Rückschlag für die EU. „Die hilflose Reaktion auf den Umsturz in Kiew und die Annexion der Krim durch Rußland unterminiert den Anspruch der EU, der Garant des Friedens in Europa zu sein“, so Dr. Kolmer. Schulz und Juncker hielten sich denn auch mit Aussagen zur Außenpolitik auffällig zurück: In der Berichterstattung über die Spitzenkandidaten von EVP und SPE spielte das brennendste Thema der letzten Monate im Mai kaum eine Rolle.
Für diese Analyse hat Media Tenor alle 324.817 Berichte (mindestens 5 Zeilen/Sekunden) über die dargestellten Akteure in 19 tonangebenden deutschen TV-, Radio- und Printmedien ausgewertet. Die durchschnittliche Inter-Codierer-Reliabilität betrug im IV. Quartal 2013 86%.
Kontakt: Dr. Christian Kolmer - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Rapperswil, 22. Mai 2014 – Die zunehmend kritische Medienberichterstattung über die EU nutzt den Europa-Gegnern. Die kontinuierliche Medienanalyse des Schweizer Forschungsinstituts Media Tenor und die Umfragen zur Europawahl deuten in dieselbe Richtung: Rückgehende Wahlbeteiligung und eine Stärkung rechts-orientierter EU-feindlicher Parteien werden das Europa-Parlament und die Europäische Union weiter schwächen.
„Die europäische Finanzkrise hat Gräben zwischen den EU-Mitgliedsländern aufgerissen und das – seit langem negative – Medienbild der EU weiter verschlechtert“, erklärt Dr. Christian Kolmer, Leiter Politik bei Media Tenor. In den vergangenen 17 Monaten wurden die europäischen Institutionen durchweg negativ dargestellt. Bis Mai lag der Anteil positiver Berichte immer unter 10%. Nur im Zuge des Wahlkampfes kamen zuletzt europäische Politiker mit ihren Argumenten pro EU häufiger zu Wort .
Der erhoffte Popularitätsschub durch die Nominierung von Spitzenkandidaten ist weitgehend ausgeblieben. „In den Medien erscheint die Konfrontation von Martin Schulz und Jean-Claude Juncker als müde Politik-Inszenierung und nicht als echte inhaltliche Alternative“, analysiert Dr. Kolmer.
Die Ukraine-Krise brachte einen weiteren Rückschlag für die EU. „Die hilflose Reaktion auf den Umsturz in Kiew und die Annexion der Krim durch Rußland unterminiert den Anspruch der EU, der Garant des Friedens in Europa zu sein“, so Dr. Kolmer. Schulz und Juncker hielten sich denn auch mit Aussagen zur Außenpolitik auffällig zurück: In der Berichterstattung über die Spitzenkandidaten von EVP und SPE spielte das brennendste Thema der letzten Monate im Mai kaum eine Rolle.
Für diese Analyse hat Media Tenor alle 324.817 Berichte (mindestens 5 Zeilen/Sekunden) über die dargestellten Akteure in 19 tonangebenden deutschen TV-, Radio- und Printmedien ausgewertet. Die durchschnittliche Inter-Codierer-Reliabilität betrug im IV. Quartal 2013 86%.
Kontakt: Dr. Christian Kolmer - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!