Hoeneß und Amigos touchieren Union

SPD und Grüne profitieren nicht

Zürich, 3. Mai 2013: In ihren Hoeneß-Berichten bewerten die Meinungsführer-Medien praktisch alle genannten Politiker negativ. „Wer glaubte, mit Distanzierung oder Verurteilung von Hoeneß Punkte zu machen“, sagt Roland Schatz, Gründer und CEO von Media Tenor International, „hat sich gründlich getäuscht, weil in der Vergangenheit Politiker aller Parteien die Nähe der Bayern-Legende gesucht haben und zusätzlich seine aktive Kommunikation vor und nach den Enthüllungen kaum Raum für nachhaltige Angriffsflächen bietet.“

Entsprechend landen die Meinungs-Umfragen-Verluste der Union nicht bei der parlamentarischen Opposition, sondern bei der AfD. Wenn Infratest und Forschungsgruppe Wahlen übereinstimmend drei Prozent AfD als Ergebnis haben, stimmt das mit dem Analyse-Bild von Media Tenor von der Berichterstattung der Meinungsführer-Medien über die Parteien und ihre Politiker überein.

Nach den bald zwei Jahrzehnten Erfahrung des Research von Media Tenor spricht alles dafür, dass eine Fortsetzung der Berichterstattung über die Beschäftigung von Familienangehörigen durch Parlamentarier in Bayern und ihre mögliche Ausweitung auf andere Bundesländer weiter zu Lasten aller etablierten Parteien gehen und Wasser auf die Mühlen des Newcomers AfD leiten dürfte.

„So wie die Leit-Medien die AfD anfangs ignoriert haben“, sagt Roland Schatz, „bereiten sie der neuen Partei als Protest-Möglichkeit nun den Boden mit ihrem Fokus auf Hoeneß, Amigo-Syndrom und Selbstbedienungsladen Politik.“

Media Tenor hat für diese Studie insgesamt alle 12.246 TV-Berichte von/über die Union und die SPD zwischen dem 2.7.2012 und 3.5. 2013 sowie alle 3.051 Berichte über deutsche Parteien und Politiker zwischen dem 29.3. und 3.5.2013 in 24 deutschen Meinungsführer-Medien ausgewertet. Die durchschnittliche Interkodierer-Reliabilität betrug im I. Quartal 2013 88,08%.