Rösler mit FDP-Parteitag aufgewertet

Steinbrück weniger im Hintertreffen

Zürich, 17. Mai 2013: Wenn sich das GfK-Konsumklima aus dem tiefen Minus Richtung Plus bewegt, bessern sich die Bedingungen für die Regierung, nicht die Opposition, weiß Media Tenor aus seiner bald 20-jährigen Erfahrung. „Wenige Wochen vor der parlamentarischen Sommerpause sieht es ganz so aus, als ob die SPD am deutlichen Vorsprung der Union nichts Grundlegendes ändern kann,“ sagt Roland Schatz, Gründer und CEO von Media Tenor International.

Mit der kontroversen Debatte des FDP-Bundesparteitages über den Mindestlohn haben die FDP und ihr Vorsitzender Rösler Punkte gemacht. „Dass Rösler im Ranking der 10 meistgenannten Politiker die zweite Woche auf Platz zwei liegt, setzt die Medien-Wirkung dieses Parteitags ins Bild“, kommentiert Roland Schatz: „Ich finde es schon recht bemerkenswert, dass SPD und Grüne die Steilvorlage der FDP, ein ‚linkes‘ Thema okkupieren zu wollen, nicht verwandeln konnten, erstaunlich ist aber auch, dass die Unionsparteien diese ordnungspolitische Debatte ganz und gar der Bundesregierung überließen.“

Mit ihren Parteitagen kurz nacheinander haben FDP und Grüne ihr Medienecho in den Meinungsführer-Medien verstärkt: in Präsenz und Bewertung. Die Daten von Media Tenor zeigen, dass FDP und Grüne damit die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen und jene für die AfD nach hinten gedrängt haben. Gleichzeitig hat sich der Vorsprung der Union vor der SPD in der Medien-Präsenz weiter vergrößert. Ein Teil der Präsenz-Zunahme geht allerdings auf das negative Konto der Berichterstattung über den CSU-Amigo-Komplex.

Im direkten Vergleich zwischen der Kanzlerin und ihrem Herausforderer fällt der Bewertungsabstand zwischen Merkel und Steinbrück weniger nachteilig für Steinbrück aus als lange Zeit seit seiner Bestellung zum Kanzlerkandidaten der SPD.

Media Tenor hat für diese Studie insgesamt alle 9.717 TV-Berichte von/über die Union und die SPD zwischen dem 2.7.2012 und 15.5. 2013 sowie alle 3.580 Berichte über deutsche Parteien und Politiker zwischen dem 12.4. und 16.5.2013 in 24 deutschen Meinungsführer-Medien ausgewertet. Die durchschnittliche Interkodierer-Reliabilität betrug im I. Quartal 2013 88,08%.