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Spiegel-Vorsprung schmilzt, Handelsblatt größter Gewinner
Media Tenor Zitate-Ranking, Januar bis Juni 2013
Der Spiegel bleibt im zweiten Halbjahr 2013 meistzitiertes Medium im Zitate-Ranking des Züricher Forschungsinstitutes Media Tenor, allerdings nur noch mit knappem Vorsprung vor der zweitplatzierten Bild-Zeitung. Das Handelsblatt macht in der Spitzengruppe den größten Satz nach vorn, von Platz 9 im Vorjahreszeitraum auf nun Rang 4 hinter der Süddeutschen Zeitung.
„Beim verbesserten Ergebnis der Handelsblatt-Redaktion im Zitate-Ranking muss auch das Verschwinden der FTD in Rechnung gestellt werden, denn als einzig verbliebene große deutsche Wirtschaftszeitung genießt das Handelsblatt derzeit ein gewisses Alleinstellungmerkmal“, erläutert Roland Schatz, Chefredakteur von Media Tenor International, die Auswertung der Zitate-Daten. „Mussten sich die Düsseldorfer früher den Markt für Interviews und Gastbeiträge nicht nur mit den großen überregionalen Tageszeitungen teilen, sondern vor allem mit den Kollegen der FTD, so sind die Unternehmenschefs inzwischen stärker auf das Handelsblatt angewiesen, um ihre Botschaften zu vermitteln.“ Aus dem Holtzbrinck-Verlag verbesserte neben dem Handelsblatt auch die Wirtschaftswoche ihre Themen-Sichtbarkeit.
Bis zu den Enthüllungen um den US-Whistleblower Edward Snowden Ende Juni gab es im ersten Halbjahr keine Themen, die zu Sondereffekten im Zitate-Ranking geführt haben, wie etwa im letzten Jahr die Wulff-Affäre das Zitate-Ranking aufgebläht hatte. Umso deutlicher zeigen sich nun die Medien, die im Politikalltag mit guter Recherche auf sich aufmerksam machen konnten. So gewinnt die Bild im Jahr der Bundestagswahl an Profil zu den politischen Reformthemen, sei es zur Rentendebatte (Renteneintrittsalter, Aufstockung der Altersbezüge für Niedrigverdiener), zum Arbeitsmarkt (Mindestlohn, Rückkehrrecht, Reform der Hatz IV-Gesetze) oder zur Familienpolitik (Betreuungsgeld, Homo-Ehe). Auch die Süddeutsche Zeitung bringt sich vor allem zu politischen Sachthemen als exklusive Quelle für die Kollegen ins Gespräch, unter anderem zur Debatte um den Umgang mit Steuerflüchtlingen, zu den Plänen um eine Strompreisbremse oder zur Reform der Bafög-Förderung.
Bei den Regionalzeitungen bleibt der Berliner Tagesspiegel zwar meistzitiertes Medium, büßt aber zahlenmäßig Zitate ein – wie im übrigen fast alle Regionalzeitungen. Die größten Verluste im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erleiden hier die Neue Osnabrücker Zeitung und das Hamburger Abendblatt.
Daneben verlieren die sozialen Netzwerke weiter an Bedeutung als Quelle für Informationen. Die Redaktionen gehen inzwischen deutlich verhaltener mit Twitter- und Facebook-Meldungen um und zitieren weniger Inhalte aus den sozialen Netzwerken. Spiegel-Online wird bereits wieder häufiger zitiert als die beiden bedeutendsten sozialen Netzwerke.
Insgesamt wurden von den Media Tenor-Analysten zwischen Januar und Juni 2013 in den Politik- und Wirtschaftsteilen der 40 deutschen Meinungsführermedien alle 9.557 Zitate ausgewertet.