Es ist kein Zufall, dass der US Presidential Campaign Report 4 genau in die Woche fällt, in der beide Kandidaten das erste Mal direkt bei einer TV-Debatte aufeinandertreffen. Unter den Top 5-Sorgen, die den Souverän seit Jahren am meisten umtreiben, ist das ungelöste Problem der Drogen-Abhängigkeit. Letzte Woche wurde hier auf die für das Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten unerfreuliche Statistik verwiesen, dass die Menschen in 44 Ländern der Erde eine höhere Lebenserwartung haben. Das lässt sich so gar nicht auf die National-Hymne intonieren.
2024-09-13
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Zu einer echten TV-Debatte gehört die simple Frage an beide: Was haben sie vor, damit zumindest die Quote der unnatürlichen Todesfälle reduziert wird? Abhängigkeit von Drogen hat in 999 von 1000 Fällen mit Lebensumständen zu tun, die aus der persönlichen Wahrnehmung unerträglich wirken. Politik kann nicht alles – aber wer keine robusten Perspektiven für möglichst viele aufzeigen kann, verdient keinen Platz im Oval Office.
Dass Gesundheit ein hohes Gut ist, steht außer Frage. Aber warum ist es gleichbedeutend mit „teuer“? Seit 24 Jahren zeigen die Daten von Media Tenor International, dass die Leitmedien in den USA geradezu fixiert auf Nachrichten aus dem eigenen Land sind: Rund 80 Prozent aller News kommen aus dem Heimatmarkt. So erhält der Souverän keine Chance, von Best-Practices aus Japan, Kanada oder einem der 42 anderen Ländern zu lernen, die bei Lebenserwartung und Gesundheitskosten besser als die USA abschneiden.
2024-09-06
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Zürich, 2. September 2024. Gleich im ersten Covid-Sommer 2020 bilanzierte Claus Kleber als Verantwortlicher für das ZDF-Heute-Journal: „Wir haben praktisch die Rolle eines Pressesprechers oder Ministers eingenommen, der seiner Bevölkerung erklärt, warum diese Maßnahmen jetzt sein müssen. Das ist einfach nicht unser Job“. Seit dieser Läuterung vom Juni 2020 bei der Heraeus-Bildungsstiftung bleibt die Frage unbeantwortet: Haben die öffentlich-rechtlichen Sender gelernt, dass sie dem Gebührenzahler besser dienen, wenn sie sich nicht gemein machen? Frei vom Kommerzdruck sollten weniger Klickquoten, sondern sorgfältiger Journalismus die Auswahlkriterien bestimmen, was/wer gesendet wird – und was/wer nicht.
2024-09-02
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Heute vor 20 Jahren hatte die Yale University zu einer ihrer US Presidential Election Debates eingeladen. Beim Anblick der Media-Tenor-Analysen entfuhr Ed Luttwak die beklemmende Frage: „Will Democracy survice the Media?“ Gemeinsam mit dem Shorenstein Center der Harvard Kennedy School haben wir seither stetig Daten wie in diesem Bericht vorgelegt. Sie machen es Journalisten schwer, bei der Frage: „Warum können Dems und Reps so schlecht miteinander arbeiten?“ ihre Hände in Unschuld waschen – wie seiner Zeit Pontius Pilatus.
2024-08-30
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Seit Jahrzehnten werten die Analysten von Media Tenor die Hauptnachrichten-Sendungen ausgewählter US-Sender Tag für Tag aus: Welche Themen dominieren die Berichterstattung, welche Politiker, Unternehmen, Forscher werden mit Lösungsansätzen sichtbar? Am Beispiel der Nachrichteninhalte von CBS auf der einen Seite sowie FOX auf der anderen Seite zeigen wir seit 2013, wie weit die Sender von den Ängsten ihres Publikums entfernt ihre Agenda setzen: Nicht erst 2024 steht Inflation an erster Stelle, wenn die Meinungsforscher von PEW die Menschen nach ihren größten Sorgen fragen.
2024-08-27
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